"So ein durchweg lustiges Stück hat es im Zittauer Theater schon lange nicht mehr gegeben! ... Lessings 250 Jahre alter Text ist so gerafft und gestrafft, dass die geistreichen Dialoge auch für ein heutiges, mediengewohntes Publikum vor Ironie und Sprachwitz nur so sprühen, die kunstvolle Sprache aber dennoch erhalten bleibt. ... Für die Inszenierung des tragikomischen Hin und Her zwischen großer Liebe, Zweifeln und moralischen Skrupeln ist Latchinian in Zittau auf ein Team getroffen, das großes komödiantisches Potenzial und sichtlich Spaß daran hat, dieses Stück zu spielen." Ines Eifler, Sächsische Zeitung
"David Thomas Pawlak verleiht seinem Major von Tellheim die plausible und berührende Tragik eines Kriegsveteranen, ohne darüber Tellheims komische Borniertheit zu vernachlässigen. Mit Paul-Antoine Nörpel in der Rolle des Werner bildet er ein gut eingespieltes Team, das weit nuancierter als die gängige Herr/Knecht-Dynamik klassischer Diener-Komödien ausfällt. Exzellente Eindrücke hinterlassen auch Ireneusz Rosinski als Wirt, Philipp Scholz mit seinem furiosen Auftritt als Marlinière und Katharina Stehr in der Rolle der ebenso schlauen wie aufopferungsvollen Kammerjungfer Franziska. Man wird die Leistung dieses gut eingespielten Ensembles allerdings nicht schmälern, wenn man sich die größte Anerkennung für Aleksandra Kienitz in der Titelrolle aufspart. In ihrer Minna steckt dermaßen viel Leidenschaft und Spielwitz, dass man sich als Zuschauer auch auf der Zielgeraden des Stücks einige Längen des Lessing’schen Belehrungstheaters gefallen lässt. So gekonnt, wie die Hauptdarstellerin ihren Partner mit origineller Stimm-Modulation und virtuoser Pantomime zu necken, zu umgarnen und zu überlisten versteht, werden Erinnerungen an die Heldinnen der Screwball-Komödie wach. ... der Regisseur verleiht dem Stoff viel Tempo und bedient sich souverän im Fundus diverser Komödientraditionen." Wieland Schwanebeck, Dresdner Neuste Nachrichten