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Nacht der verbotenen Begierden

Blackbird
Schauspiel von David Harrower | Deutsch von Angela Kingsford Röhl
Sieh mich an, wenn ich mit dir rede
Schauspiel von Monica Isakstuen | | Aus dem Norwegischen von Ulrike Kort | Deutschsprachige Erstaufführung
Aktuell nicht im Programm
Ab wann kann ein heranwachsender Mensch über die eigene Sexualität selbst entscheiden? Wie lässt sich aus wissenschaftlicher Perspektive zwischen Liebe und Missbrauch unterschieden? Sind wir alle pervers? Welche Rolle spielt Scham für unsere Gesellschaft? Woher kommen unsere geheimen Wünschen und was ist eigentlich ein sexuelles Skript? Welche Rolle sollte Sexualität in Familien spielen? Wie kann man Offenheit leben und gleichzeitig Schutzräume schaffen?

Am 11. Mai sprach Dramaturgin Theresa Selter mit dem Diplom-Sozialarbeiter und Sexualwissenschaftler Prof. Dr. phil. Torsten Linke von der Fakultät für Sozialwissenschaften der Hochschule Görlitz/­­Zittau über unsere Produktion Nacht der verbotenen Begierden.

Hier finden Sie das Gespräch zum Nachhören.





Die Nacht der verbotenen Begierden ist ein Experiment und theatraler Langstreckenlauf. Sie beginnt mit Blackbird und endet mit Sieh mich an, wenn ich mit dir rede. Zwischen den Stücken gibt es nicht nur passende Erfrischungen, sondern vor allem auch Live-Musik im Foyer.

David Harrowers Blackbird beschreibt die sexuelle Beziehung zwischen der 12-jährigen Una und dem 40-jährigen Ray, die Unas Leben zerstört und Ray ins Gefängnis gebracht hat. Ohne Schuldzuweisungen fragt der Autor, was in den beiden Menschen vor sich ging und nun vor sich geht, wenn sie sich – 15 Jahre später – wiedertreffen. Ein Stück, das nicht entschuldigt, aber in messerscharfen Dialogen zeigt, wie komplex Gefühle und Begehren sind.

Sieh mich an, wenn ich mit dir rede von Monica Isakstuen ist ein Vexierspiel zwischen Mutter und Sohn und Vater und Tochter. Die Mutter versucht, ihre Sexualität und ihre Beziehung zum Säugling zu ordnen. Sie sorgt sich, dass aus dem Säugling irgendwann einmal ein Vergewaltiger werden könnte, und versucht zu verstehen, wie Unschuld und Asexualität zu Schuld und Lust werden. Der Vater behütet seine Tochter vor allem Bösen und spürt gleichzeitig den düsteren Trieben des möglichen Vergewaltigers nach. Nicht jeder ist ein Verbrecher, aber dunkle Flecken hat fast jeder in der Seele, auch wenn wir es uns nicht eingestehen. Mit erschütternder sprachlicher Leichtigkeit lotet Isakstuen unsere dunklen geschlechtlichen Winkel und Begierden aus.

Sieh mich an, wenn ich mit dir rede ist am Freitag, dem 13. Mai um 18:00 Uhr auf dem Sächsischen Theatertreffen am Theater Plauen-Zwickau zu sehen. Tickets dafür gibt es hier: Website des Sächsischen Theatertreffens
Besetzung
Solisten

Blackbird

Ray
Marc Schützenhofer

Una
Alexandra Kienitz

Mädchen
Edda Zenker/­Clara Glaubitz

Sieh mich an, wenn ich mit dir rede

Ich (Mutter), Meine Tochter
Sabine Krug

Mein Sohn, Ich (Vater)

Paul-Antoine Nörpel

Band
Mary, Phil and the Lust Boys
Maria Weber (Gesang)
Philipp Scholz (Gesang)
Leon Szostaskowski (Cello)
Christian Fischer (Gitarre)
Falk Schönfelder (Keyboard)

Regie & Ausstattung



Regie Patricia Hachtel (Blackbird)
Lisa Wagner (Sieh mich an, wenn ich mit dir rede)

Ausstattung
Sven Hansen

Komposition und Musik Sieh mich an, wenn ich mit dir rede
Jonas Flemmerer

Gitarre und Drums wurden von Konstantin Zak, das Klavier von Matthias Läzer eingespielt.

Dramaturgie
Martin Stefke (Blackbird)
Theresa Selter (Sieh mich an, wenn ich mit dir rede)

Regieassistenz & Soufflage
Karl-Georg Rößler (Blackbird)
Alexandra Rausch (Sieh mich an, wenn ich mit dir rede)

Inspizienz
Ramona Ries
Uwe Körner
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