„Immersion meint mehr als nur Mitmachtheater: Der neue Trend ist eine Mischung aus Rummel und Gesamtkunstwerk, aus Mysterienspiel und Psychoexperiment. Das kann unter die Haut gehen – und zwar ohne Umwege über die Reflexion, wie man jetzt in Wien und Görlitz erleben kann. ... Bereits mit „Malfi!“, nach John Websters „Die Herzogin von Malfi“, hatte Morgenroth eine immersive Welt der Lügen und Intrigen gebaut, in der man selbst entscheiden musste, wohin man geht. Es gibt, so auch bei „Gatsby!“, immer etwas zu sehen – und sei es nur eine kleine Tanz- oder Gesangsszene im Salon. Orientierungsvorteile hat, wer vom nächtelangen Computerspielen zwischen Main Quests, Side Quests und Easter Eggs zu unterscheiden weiß, wobei man an allem Spaß, nur wegen der begrenzten Zeit nicht immer alles haben kann. Mehrfache Besuche lohnen sich bei Abenden wie „Gatsby!“ tatsächlich, weil man das Geschehen jedes Mal völlig anders erleben kann.“
Jakob Hayner, Die Welt 28.05.2025
„Der Applaus ist groß. Die vielen Chorsänger und Tänzer, die allesamt als Statisten auftreten, werden wie Stars bejubelt, die Schauspieler gepriesen, die Jungle-Jazz-Swingband wird gefeiert, aber so richtig brandet der Applaus auf, als die Bühnentechniker in ihren dunklen JG-Blaumännern zum Verbeugen antreten… Zugleich sieht man den Jubel, das Glück und den Stolz in den Gesichtern der Beteiligten. Genau da muss man weitermachen, müssen alle weitermachen, auch die Träger, Kulturpolitiker, die Görlitzer Bürger.“
Ulrich Seidler, Berliner Zeitung
„Der selbstgewählte Weg durch die Location führt zu ganz unterschiedlichen Szenen und damit einer je eigenen Geschichte. Am Samstag war im ehemaligen Kema- Gelände Premiere. Das Haus war gut besucht, und als sich zur finalen Szene alles am Pool des Titelhelden gefunden hatte, waren Applaus und Begeisterung riesig. Schauspielensemble, Tanzcompagnie, Jazzband, Chor und Gesangs- Solisten, einige Statisten und ein Heer an technischen und Hilfskräften bilden eine Einheit. Gelungene darstellerische Leistungen, ein logistisches Meisterstück und großartiger Gesamteindruck aus Raumgestaltung, Bühnenbild und Kostümen versetzen die Zuschauer in die Welt der 1920er-Jahre in New York…Was das Team um Damian Hitz und André Winkelmann da gezaubert hat, ist atemberaubend…Nach Finale und großem Applaus öffnete sich am Premierenabend das Fabriktor zum Hof, wo die Party ihre Fortsetzung fand.“
Jens Daniel Schubert, Sächsische Zeitung
„Man muss sich zunächst die Dimensionen dieses Projekts verdeutlichen: Da hat ein kleines Theater die Idee, auf einem stillgelegten Fabrikareal die Welt der 1920er-Jahre auf 4.000 Quadratmeter Spielfläche wiederaufleben zu lassen und zwar nicht als Attrappe – nein, begehbar und haptisch erlebbar, eben immersiv…Entstanden ist eine Gebäudebühne, konzipiert von Daniel Morgenroth und Damian Hitz, deren neunköpfiges Erbauerteam vom Publikum – so viel sei vorweggenommen – verdient frenetisch gefeiert wurde. Wann bekamen Techniker schon mal mehr Applaus als das Ensemble? Dieser „GATSBY!“, Chapeau ans gesamte Ensemble, ist eine große Kollektivleistung aller Gewerke, der Tanzcompagnie, Sänger:innen und Schauspieler:innen, die nie im Off sind und so immer ihre Grundspannung halten müssen. Der Star des Abends bleibt der Spielort – eine ohne Frage erlebenswerte Produktion. Es kann Ihnen aber passieren, dass Sie am Ende einen Schuss hören und weder sehen können, wer abgedrückt hat, noch warum. Deshalb ein kleiner Tipp: Begeben Sie sich nicht unvorbereitet in den Gatsby-Kosmos. Lesen Sie das Programmheft, um fehlende Puzzleteile zu ergänzen und dann lassen Sie sich treiben durch das, was Ihnen dort begegnet und zustößt und nehmen sie es mit allen Sinnen wahr. Es macht Spaß, vielleicht noch mehr beim zweiten oder dritten Mal.“
Karolin Berg, Die Deutsche Bühne
„Der Bühnenbildner Damian Hintz hat mit den Technikern des Hauses, mit den Ausstatterinnen und Kostümbildnerinnen Nadine Baske und Christina Sieber und dem Lichtdesigner Uwe Bittner nahezu Unglaubliches geleistet. Zusammen lassen sie das Long Island der 1920er-Jahre auferstehen…All das durchläuft man staunend….Tosender Applaus für ein Stadttheater-Ensemble, das spartenverbindend über sich hinauswächst. Ein immersives Theatererlebnis wird zum gesellschaftlichen Ereignis. Ein Glücksfall für jeden, der dabei sein darf.“
Wolfgang Schilling, MDR Kultur
„besonders die Räume die Natur darstellen sind sehr beeindruckend … wunderschöne Momente, neben den tollen Räumen eine der großen Stärken dieses Abends, dass er beispielhaft zeigt wozu so ein Mehrspartenhaus überhaupt gut ist und in der Lage ist. Und am Ende führt Regisseur Morgenroth noch einmal alle Mitwirkenden und das komplette Publikum, immerhin 400 Leute, zu einem großen Showdown am Pool zusammen und das ist noch einmal ein sehr schöner, intensiver Moment… Ein sehr beachtliches Projekt … wer opulente Kulissen und Räume liebet, das Spektakel liebt, Tanz, live Musik, der kann hier einen ziemlich unterhaltsamen Abend verbringen, der wirklich gut gemacht ist und aus dem man ziemlich beschwing rausgeht.“
Georg Kasch, Deutschlandfunk Kultur „Fazit“
"Dann endlich rein ins Getümmel. Erstmal orientieren, ausloten, welche Räume sich vor einem öffnen. Die sind pure Baukunst und Theatermagie in einem...Vielmehr zeigt „GATSBY!“, was ein Mehrspartenhaus leisten kann, wenn alle zusammenarbeiten. Welche überregionale Strahlkraft darin liegt. Besonders zu erleben ist das in der großen Schlussszene am Pool, dem Showdown, wenn 400 Besucher:innen und alle Beteiligten zu einem getanzten Feuerwerk zusammenkommen. Das ist magisch, das ist einnehmend, das ist eine gigantische Leistung. „Wer hier lebt, muss an die Zukunft glauben“ – von wegen Provinz: das ist eine riesengroße Party"
Lina Wölfel, Theater der Zeit
„Ein ehemaliges Maschinenwerk, das einst wesentlich zum Wohlstand der Stadt beigetragen hat und nun mit leicht morbidem Charme aufwartet, bildet die perfekte Kulisse für die Geschichte des charismatischen Millionärs Jay Gatsby und das Platzen seines amerikanischen Traums...Genau diese Atmosphäre ist es, die immersives Theater so besonders macht. Das Publikum steht kaum einen Meter von ihnen entfernt. Ganz unmittelbar lässt sich spüren, wie intensiv für beide dieses Treffen is...Das funktioniert so besonders, weil alle Sparten des Hauses beteiligt sind. Neben den Schauspielern kommt der Chor ganz unvermittelt zum Vorschein...Ihre Beiträge sind gleichermaßen stimmungsprägende wie kommentierende Bausteine, ebenso wie die des Tanzensembles."
Rico Stehfest, Dresdner Neueste Nachrichten
„Wir sind in den wilden Zwanzigern, mit all ihrer Rauschhaftigkeit, mit feuriger Leidenschaft, bösartigen Intrigen und unglaublichem Reichtum. Das Stadttheater Görlitz begeistert in dieser Spielzeit mit Gatsby! nach der Novelle von F. Scott Fitzgerald. Im Mittelpunkt: der Amerikanische Traum und dessen Scheitern. … Die Zuschauer sind begeistert. Gatsby! in Görlitz trifft den Nerv der Zeit, die Vorstellungen sind fast immer ausverkauft, aufgrund der enormen Nachfrage wird das Stück bis weit in den August verlängert.“
Cornelia Schiemenz, ZDF Kulturzeit