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Der goldene Drache

Schauspiel von Roland Schimmelpfennig
Am Anfang scheint die Welt noch in Ordnung. „Nummer 83: Pad Thai Gai: gebratene Reisbandnudeln mit Ei, Gemüse, Hühnerfleisch und pikanter Erdnuss-Sauce, mittelscharf.“ Doch mit dieser Bestellung überschlagen sich die Ereignisse im asiatischen Schnellrestaurant „Der goldene Drache“. Dem jungen chinesischen Koch, der er sich ohne Aufenthaltserlaubnis nicht zum Zahnarzt wagt, wird in der beklemmend engen Küche, wo er Tag für Tag allerlei fernöstliche Köstlichkeiten zaubert, um das Geld für seine Reise aus der Heimat zu verdienen, ein höllisch schmerzender Schneidezahn gezogen. Mit einer Rohrzange! Und schon fliegt das kariöse Beißerchen in das oben genannte Gericht. Ja, geradewegs in den Wok. Zwar wird es umgehend und mit kühnem Schwung herausgeschnipst, doch es fliegt weiter – direkt in die Nummer 6: die scharfe Thai-Suppe mit Hühnerfleisch und Kokosmilch. Doch das ist längst nicht alles. Da wird von gescheiterten Ehen berichtet, von Liebe und Missbrauch, von Prostitution, hier von Abhängigkeiten und Not. Es gibt sprechende Insekten. Männer spielen Frauen. Und Frauen Männer. Alt ist jung. Und jung alt. Und dem chinesischen Koch, der in Deutschland eigentlich nur seine Schwester sucht, geht es gar nicht gut. So steuert die Handlung auf die Katastrophe zu.

Roland Schimmelpfennigs 2009 am Wiener Burgtheater in der Regie des Autors uraufgeführtes Theaterstück hat nichts von seiner Aktualität verloren. Wir zeigen es erstmals in der Oberlausitz. ‎‎
Besetzung

Regie & Ausstattung



Regie
Amina Gusner

Ausstattung
Inken Gusner

Dramaturgie
Xenia Ytterstedt
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