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Max und Moritz

Ein Theaterspaß nach der Bubengeschichte in sieben Streichen von Wilhelm Busch (ab 10 Jahren)
Aktuell nicht im Programm
„Dieses war der erste Streich/­Und der zweite folgt sogleich“ – doch dabei wird es nicht bleiben, es werden ihrer sogar sieben: Max und Moritz, pubertierende Bürgerschrecke, treiben ihr Unwesen in der dörflichen Nachbarschaft. Sie lassen des Lehrers Studierstube explodieren, stehlen Hühner und stecken dem Onkel Maikäfer ins Bett. Statt des von den Erwachsenen gewünschten Wohlverhaltens bringen sie genüsslich Anarchie und Chaos über die scheinbar korrekt funktionierende kleinbürgerliche Gemeinschaft.

Wilhelm Busch seziert mit scharfem Blick die spießbürgerliche Umgebung seiner Zeit und treibt deren Scheinheiligkeit und Doppelmoral mit der ihm eigenen Lust am Morbiden auf die Spitze. Die 1865 erstmals veröffentlichte Bildergeschichte des deutschen Dichters und Zeichners, auch Urvater des Comics genannt, richtete sich jedoch nicht, wie oft vermutet, nur an die jüngere Generation – so auch bei uns. Dem Werk treu und doch mit neuem Blick begeben wir uns auf eine Zeitreise durch die Pop-Geschichte. Regisseur Stefan Eberle verknüpft diverse Jugendbewegungen mit den „Lausbuben“. Wieviel Anarchie darf sein, und wann haben Witwe Bolte, Lehrer Lämpel und SchneiderBöck, doch Recht, wenn sie zufrieden verkünden: „Gott sei Dank! Nun ist‘s vorbei/­Mit der Übeltäterei!“?


Besetzung
Max
Martha Pohla

Moritz
Paul-Antoine Nörpel

Kind
Aleksandra Kienitz

Oma, Lämpel, Bolte u.a.
Sabine Krug



Statisterie:
Merlin Gläsner, Paulina Bourree, Karl-Georg Rößler
Regie
Stefan Eberle

Ausstattung
Constanze Müller

Dramaturgie
Xenia Wolfgramm
Regieassistenz
Uwe Körner

Inspizient
Ramona Ries

Soufflage
Antonia Zielonkowski
Bewertungen & Kommentare
Hat nichts mit Max und Moritz zu tun. TRAURIG!!!!!
So wie Wilhelm Busch seine Geschichten vorwiegend für Erwachsene geschrieben hat, so ist diese moderne Adaption auch eher für Zuschauer, die Geschichts- und Politikverständnis besitzen-zumindest in einem gewissen Maße. Deshalb würde ich es erst ab 14 Jahre empfehlen, nicht ab 10, so wie das Theater es tut.
Das Stück ist unterhaltsam, belehrend und erschütternd zugleich und lässt den Zuschauer mit etlichen Fragen zurück- aber so soll Theater sein.
Um es vorweg zu nehmen, die Interpretation des Klassikers von Wilhelm Busch ist ein sehr guter und intelligenter Riesenspaß - wirklich. Das Ensemble und die Crew haben diese Saison wieder mal einen echten Kracher insziniert, der den Besucher herzlich, laut, viel lachen und freudig jauchzen lässt. Es ist eine wahre Freude, wie die vierte Wand gesprengt wird und mit welchen Mitteln die bekannteste deutsche Bildergeschichte im besonderen Ambiente von Zittauer Klosterhof umgesetzt wird.
Allerdings wäre mir ein versöhnlicheres Ende lieber gewesen. Während alle sieben Streiche und deren Interpretation von Max und Moritz immer und herrlich mit Humor und Augenzwinkern den Alterskonflikt zwischen Jung und Alt innerhalb der deutsch-deutschen Geschichte kommentieren und thematisieren, verzichtet man am "Ende" in der Neuzeit leider auf den Humor. Sicher, um sich mit den aktuellen Geschehnissen zu solidarisieren, bleibt es letztlich dem Zuschauer überlassen, ob man den Wink versteht oder, so wie ich, es zu plakativ empfindet. Bis dahin allerdings fetzt und klamaukt sich das Stück in bester Buschmanier in die Sommernacht. Da steckt so viel Charme, Geschick, Handwerk einerseits drinnen aber auch Respekt gegenüber der Vorlage, dass es so oder so ein heißer Tipp ist, sich dafür Karten zu holen.
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