




Das große Oper auf einer kleinen Bühne mit großer Nähe zum Publikum, einem ganz offensichtlich eingespieltem Ensemble, Orchester und Solisten, kreativem und nicht überladenem Bühnenbild und wunderbaren Kostümen einen großen Zauber hat und funktioniert, konnte ich am 31.10. im GHT in Görlitz erleben.
TOSCA
Sicher gibt es kleine Kritikpunkte, wie den operettenhaften Auftritt von Angelotti ganz am Anfang im 1. Akt, gewalttätige Angriffe auf das Trommelfell der Hörer durch Cavaradossi im 1. Akt und die physikalische Unmöglichkeit nach 5 oder 6 Schüssen in Brust oder Bauch nach vorn umzufallen ( man fällt dann i. d. R. nach hinten). Aber das kann man unter "Oper" verbuchen.
Der Liebreiz und Witz von Duetten im 1. Akt von Bänsch und Klironomos, spricht besonders für Patricia Bänsch, die so gute schauspielerische Qualitäten hat, war für mich aber nur das Betrachten der Oberfläche einer Welle.
Im 2. Akt beginnt der Sturm und (besonders nach einem Glas Wein - das ist zu empfehlen, leider korkte er bei mir etwas) bekommt man mit dem GHT-Ensemble ein Eintauchen in die Gefühlswelt der Oper. Hier kommen die Intimität der relativ kleinen Bühne und das eingespielte Ensemble voll zur Geltung und es übertrugen sich die Emotionen. Da gab es überhaupt nichts auszusetzen. Eloquent war das Streicherduett am Ende des 2. Aktes im Orchestergraben rechts mit Scarpia. Das blieb bei mir hängen, die bekannten Sopran- und Tenorarien nicht unbedingt. Das Orchester ist überhaupt wenig aufdringlich, großes Lob an die Chefin.
Im 3. Akt gab es 2 weitere Tote - das war abzusehen.
TOSCA - ich bin von dem Zauber der Oper sehr angetan und vor allem, das am Rande der Republik mit unglaublicher Kraft in einer kleinen Bühne so viel Wunderbares geschaffen wird.
TOSCA - please come back in 2022 ! I will be there !