„Regisseurin Rebekka Stanzel aber löst das so klug und überzeugend mit einer sehr stimmigen Personenführung. Der formidable und ohnehin agile Chor (einstudiert von Albert Seidl) – die Menschen aus dem Volk – singt und agiert nuancenreich, feiert und trauert, verdammt den Neid, der Saul gar zum Speer greifen lässt… Doch auch die Solisten lässt Stanzel sich sinn- und abwechslungsreich über die Stufen bewegen.... Und so machen in dieser besonderen Inszenierung die Sänger die Handlung aus.“ Ute Grundmann, Opern News
„Barockmusik ist heutzutage meistens die Sache von Spezialisten. Kann sich ein kleines Theater mit modernem Orchester und Sängern, die sich zwischen Wagner, Cole Porter und Mozart bewegen, mit Händel behaupten? Ulrich Kern am Pult setzt auf informierte Interpretation, ohne dem Originalklang nachzueifern. So kann der Zuschauer der Musik folgen und ihre Schönheit genießen. Das Experiment ist gelungen, es gab zu Recht großen Applaus. … Es sind Neid und Missgunst, Freundschaft und Liebe, Hoffnung und Enttäuschung, Treue und Verrat, die der Abend thematisiert. … Görlitz hat einen überzeugenden, musikalisch beeindruckenden, emotional anregenden Theaterabend geschaffen. Seine politische Brisanz nimmt das Publikum mit nach Hause.“ Jens Daniel Schubert, Sächsische Zeitung
„Und so agieren die Protagonisten der biblischen David-gegen-Goliath-Geschichte in einem sehr ansehnlichen
Einheitsbühnenbild aus vielen Treppenstufen. ... Regisseurin Rebekka Stanzel ist mit den Einschränkungen sehr geschickt umgegangen. Der wunderbare und dominante Chor kniet mal betend, kauert mal tröstend auf den Stufen, feiert mit erhobenen Armen den Helden David. ... Gespielt und gesungen wird das sehr eindrucksvoll... Wesentlich getragen wird die Aufführung durch die Neue Lausitzer Philharmonie unter der Leitung von Ulrich Kern. Mit Gambe, Celesta und Cembalo spielen die Musiker auch auf historischen Instrumenten; sie lassen Zorn und Furcht lodern, aber auch wunderbare Trauerklänge schweben." Ute Grundmann, Lausitzer Rundschau