Lepanto in Zittau
oder DAS MEER LEHRT DIE MÖWEN, DEN FISCH VOM KOPF HER ZU VERSCHLINGENURAUFFÜHRUNG | Schauspiel von Gerhard Zahner
Freitag06.03.
- 19:30 Uhr
- Haus Zittau Hinterm Eisernen Vorhang
- Schauspiel
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Zwei Männer tauchen. Sie sinken hinab in die Tiefe des Meeres. Ein Türke und ein Grieche. „Wo ist die Schlacht von Lepanto?“ fragt der eine. – „Der Tauchlehrer sagte, seine Karte wüsste es“, antwortet der andere. „Vielleicht war er ein Angeber.“ Tiefer. Sie müssen tiefer tauchen. Immer tiefer, hin-unter in den Friedhof im Meer, den Friedhof einer Schlacht groß wie eine Stadt. 40.000 Männer, manch einer meint, es seien einhunderttausend gewesen, starben damals, am 7. Oktober im Jahr 1571, als die Flotte der „Heiligen Liga“, der christlichen Allianz der Spanier, des Papstes und der Venezianer, vor dem Eingang des Golfs von Patras die zahlenmäßig überlegene und für unbesiegbar geltende Flotte des Osmanischen Reiches vernichtete. Sie versanken in den Fluten, wie die hunderte Schiffe samt ihren Kanonen, den Waffen, dem Glanz und dem Gold. Es war ein sonniger, windstiller Tag, das Ionische Meer spiegelglatt, der Himmel blau. Lepanto heißt heute Nafpaktos, und dies alles scheint von Zittau sehr weit weg.
In Lepanto in Zittau schickt Gerhard Zahner die beiden Männer als Schatzsucher ins Meer hinab. Sie suchen die Überreste der Schlacht, das Gold, Turbane, Säbel, Pfeilspitzen, Armbänder, Amphoren. Und finden Joghurtbecher, eine Puppe, die linke Hand des Dichters Cervantes und den heutigen Tod im Mittelmeer. Sie wühlen im Sand. Sie begegnen Flüchtlingen, stellen sich immer wieder den Kampf und das Sterben vor. Geraten sich wegen der Geschichte ihrer Länder, wegen Zypern, wie ihre Vorfahren einst beinahe selbst in die Haare. Gewaltig und poetisch. Sie suchen für uns.
In Lepanto in Zittau schickt Gerhard Zahner die beiden Männer als Schatzsucher ins Meer hinab. Sie suchen die Überreste der Schlacht, das Gold, Turbane, Säbel, Pfeilspitzen, Armbänder, Amphoren. Und finden Joghurtbecher, eine Puppe, die linke Hand des Dichters Cervantes und den heutigen Tod im Mittelmeer. Sie wühlen im Sand. Sie begegnen Flüchtlingen, stellen sich immer wieder den Kampf und das Sterben vor. Geraten sich wegen der Geschichte ihrer Länder, wegen Zypern, wie ihre Vorfahren einst beinahe selbst in die Haare. Gewaltig und poetisch. Sie suchen für uns.
Besetzung