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Prinz von Preußen

Musical von Dieter Brand und Harry Sander | Buch von Helmut Bez und Jürgen Degenhardt
Aktuell nicht im Programm
Deutschland 1920. Kaum zwei Jahre sind seit Ausrufung der Republik und der Abdankung des Kaisers vergangen. Doch noch immer wünschen sich seine Untertanen die Monarchie zurück, in der ihnen so vieles besser schien als in der jungen Demokratie. Da kommt ein junger Mann nach Berlin und wird schon bald für Furore sorgen: Harry Domela, 1904 im heutigen Litauen geboren. In der baltischen Landwehr hat er als Jugendlicher gegen die Bolschewiki und die Rote Armee gekämpft. Nun wird er als zu jung und als staatenlos aus dem Militär entlassen. So gerät er, ganz wie der als „Hauptmann von Köpenick“ berühmt gewordene Schuster Wilhelm Voigt, in die Zwickmühle der Bürokratie. Ohne Pass gibt es keine Aufenthaltserlaubnis, ohne diese keine Arbeit und ohne Arbeit keinen Pass. Chancenlos pendelt Harrys Leben zwischen Obdachlosenasyl und Straße, bis er eine Erfahrung macht: Selbst ein noch so kleiner Adelstitel kann dir in dieser Welt wieder auf die Beine helfen. Nun steigt Harry Domela als „echtes Blaublut“ in die „bessere“ Gesellschaft auf – mal nennt er sich von Liven, mal Baron Korff – bis er eines Tages in einem Luxushotel für einen ganz Großen gehalten wird: für Wilhelm, den Enkel des Kaisers, den ältesten Sohn des Kronprinzen.

Ein historisch verbürgter Fall von Obrigkeitshörigkeit – heiter und augenzwinkernd geschrieben, im Stil der 1920er-Jahre mitreißend-schwungvoll vertont. Kay Link inszeniert das 1978 am Theater Erfurt uraufgeführte Musical um die Hochstaplergeschichte in der deutschen Provinz als freche Komödie mit viel Witz und jeder Menge Tempo. Eine Wiederentdeckung der besonderen Art.‎‎
Fotos: Pawel Sosnowski
Besetzung
Solisten

Harry
Merlin Fargel | Sascha Luder

Max

Michael Berner

Lily

Kara Kemeny | Jasmin Eberl

Waldemar von Brosig, Kammerherr
Ireneusz Rosinski

Mrs. Ellinor Walcott
Yvonne Reich

Mimi

Marie Luise Engel-Schottleitner

Strebsam, Hoteldirektor
Harald Schröpfer

Trude, Automatenfrau | Amanda von Brause

Désireé Ursu

Mimis Gang

Adrienn Balázs, Liga Jankovska,
Julia Pietrusewicz, Lukas Deege

Herr von Maltzahn | Oberlandesforstmeister

Wackritz-Wackenrod
Carsten Arbel

Kriminalbeamter
Philipp Scholz

Frau von Wahnstein
Mi-Seon Kim

Helene von Liebenstein

Katja Woite

Herzogin Amalie

Kristin Hui-Ting Yu

Schwanhild von Schmalkalden
Cordula Archner

Herren des Ordnungsbundes

Carsten Arbel, Hyeongwoo Kim, Wojciech Kuczynski, Robert Rosenkranz, Heiko Vogel

Neue Lausitzer Philharmonie
Opernchor
Tanzcompagnie

Statisterie
Regie und Ausstattung

Musikalische Leitung
Ulrich Kern
Albert Seidl (21.10., 30. + 31.12.2023, 26.01.2024)

Regie
Kay Link

Choreografie
Enrico Paglialunga

Ausstattung
Katrin Hieronimus

Dramaturgie
André Meyer

Ausstattungsassistenz
Trisha Jung

Choreinstudierung
Albert Seidl

Musikalische Einstudierung
Olga Dribas , Aleksandra Borodulina

Video (Kamera und Schnitt)
Florent Léo Chaintiou

Bearbeitung
Merlin Fargel

Regieassistenz
René Rosner

Inspizienz
Piotr Ozimkowski

Soufflage
Dominika Richter
Kritiken und Pressestimmen
„Ein echter Triumph mit falschem Fuffziger … ein fluffiges Unterhaltungsstück mit schönen Melodien … ein Fest fürs Auge … Einschläfernd ist an der Zittauer Inszenierung nichts. Sie wickelt ihr Publikum gekonnt um den Finger.“ – Wieland Schwanebeck, Dresdner Neueste Nachrichten

„Mehr Mut zum Aberwitz … - hinreißend Harald Schröpfer als Hoteldirektor Strebsam: eine Ikone des verqueren deutschen Untertanengeistes, in jeder Geste, mit jedem Wort ins Extrem getrieben… „Prinz von Preußen“ ist ebenso antiquiert und nicht antiquiert wie „Im weißen Rössl“ oder „Pension Schöller“ – über Gelingen und nicht Gelingen entscheidet letztlich das Maß an Spielwitz und der Wille zur eigenen Form. Hier in Zittau immerhin reicht diese aus, dass man sich drei Stunden lang nicht langweilt“ Gunnar Decker, Die Deutsche Bühne

„Die aktuelle Inszenierung am Gerhart-Hauptmann-Theater, wegen des Wasserschadens mit zehn Monaten Verspätung und nur in Zittau auf der Bühne, entlarvt humorvoll verbreiteten Zeitgeist nach Untergang des Kaiserreiches. … Merlin Fargel und Kara Kemeny sind gute, routinierte Musicaldarsteller, die tanzend, singend und mit charmanter Präsenz nicht nur das Gegenüber, sondern auch den Zuschauer gewinnen…Die Inszenierung mischt die spielerischen Talente im Opernchor mit denen der Solisten, setzt sie geschickt in Szene und nutzt jede Gelegenheit, die skurrilen Seiten theaterwirksam komisch auszureizen.“ Jens Daniel Schubert, Sächsische Zeitung

„Operettenherz, was willst du mehr? - Hochstapelei, 20er Jahre, vertrottelte Adelige, Kleinkriminelle, obrigkeitsbuckelnde Bürger und natürlich eine Love-Story mit einer gewitzten Journalistin namens Lily“ , Stefan Frey, BR Klassik

„Fazit: ein humorvolles Stück, solide gespielt und gesungen – gelungene Unterhaltung.“ Jens Daniel Schubert, Orpheus

„Mr. Link presents it in such a joyous and colorful way (with great dancing, choreographed by Enrico Paglialunga) and with such a bubbly cast, that the show is quite irresistible. … The sparkly orchestrations get a funky performance by conductor Ulrich Kern, with full orchestra. And everyone on stage – chorus and ballet – seems to be having great fun. Which is infectious. … It’s an interesting piece worth knowing and reviving." Kevin Clarke, Operetta Research Center

(Deutsche Übersetzung) „Herrn Links fröhliche und bunte Inszenierung des Stoffes (mit großartigen Tanzeinlagen, die von Enrico Paglialunga choreografiert wurden) sowie das lebendige Ensemble sorgen für eine wirklich fesselnde Show. ... Das Orchester setzt die spritzigen Kompositionen unter der Leitung von Ulrich Kern locker-flockig um. Vom Tanzensemble bis zum Opernchor scheinen auf der Bühne alle großen Spaß an der Show zu haben. Das wirkt ansteckend. ... Ein sehr interessantes Stück, das es wert ist, wiederhochgeholt zu werden." Kevin Clarke, Operetta Research Center

„Die Regie von Kay Link hat mit großem Geschick den Humor des Geschehens herausgearbeitet ... Sonderapplaus erhielt Harald Schröpfer für seine Rolle als devoter Hoteldirektor mit dem sprechenden Namen Strebsam: drastische Komik vom Feinsten! ... Allen voran Harry, der mit Merlin Fargel ideal besetzt wurde. ... Kara Kemeny verleiht der Figur mit ihrer starken Belt-Stimme und beeindruckenden tänzerischen Leistungen ein Profil, das lange in Erinnerung bleiben wird. ... Ulrich Kern leitete das Orchester, das mit viel Schwung und Engagement die abwechslungsreiche Partitur von Dieter Brand und Harry Sander zu Gehör brachte. ... Der Choreograf Enrico Paglialunga trieb das Ballett (inklusive der Kemeny) immer wieder zu rasanten Spitzenleistungen, die zu Recht im Publikum Begeisterung hervorriefen." Wolfgang Jansen, musicals
Bewertungen & Kommentare
Da hat das finanzklamme Görlitzer Theater also keine Kosten gescheut, um in Erfurt den "Prinz von Preußen" auszugraben. Dort lagerte das Material seit der Auftragsarbeit 1978. Es hat einen Grund, dass es seitdem nicht wieder gespielt wurde. Auch Görlitz hätte es weiter ruhen lassen sollen. Dann hätte man zum Beispiel die Musiker, Sänger, Tänzer, Techniker mit weitaus musikalisch besseren Stücken beschäftigen können, wie sie aus DDR-Zeiten durchaus nicht "abgelagert" sind: Bunbury, Servus Peter, Messeschlager, Terzett, Casanova, Sherlok Holmes (um nur ein paar von Natschinski zu nennen, es gibt aber auch weit mehr, Masanetz et cetera). Da wären die Görlitzer besser beraten. Denn eins steht fest: Großen Respekt vor der Arbeit des Ensembles: Geniale schauspielerische Umsetzung, brillante sängerische Leistungen, ein perfektes Orchester, dazu super Ausstattung und Bühne. Doch es ist leider so: Auch die tollste Gestaltung macht das Stück nicht besser. Daher: Riesenlob für das Ensemble, Daumen runter für das Stück.
Es ist allen Mitwirkenden gelungen das Publikum mit zu nehmen, in eine Zeit, welche man nur aus Büchern kennt. Danke für einen entspannten Abend.
Grandiose Leistung aller Mitwirkenden.Tanzdarbietungen und Gesang waren hervorragend mit dem Orchester abgestimmt. Ein kurzweiliger Abend ,der alle Alltagssorgen vergessen lässt. Ein großes Dankeschön dem Zittauer Theater.
Es war ein toller Abend. So schön umgesetzt mit Orchester, Gesang und Tanz! Einfach professionell und super schön. Danke an alle Mitwirkenden.
Dieses Musical kann ich nur weiterempfehlen. Es war ein toller Abend mit Musik, Tanz und Humor. Ein dickes Lob an alle, welche daran mitgewirkt haben.
Ein ganz tolles Musical im Stil der 20er Jahre, was sich locker mit Grossstadt Stücken messen lassen kann! Tolles Orchester, tolle Sänger und Tänzer, tolle Bühne, Kleidung und Choreografie . Wir waren geflasht!
So ein gewaltiges Stück hier im kleinen Theater. Sehr schön und sehr zu empfehlen!
Wir haben schon weitere Vorstellungen gebucht.
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