Musikalische Leitung: Michalina Bienkiewicz
Regie: Łukasz Duda
Die Musiktheaterproduktion "Das große Testament – Der Garten der Lüste" ist eine musikalische Theateraufführung, die von François Villons Buch und Hieronymus Boschs gleichnamigem Gemälde inspiriert ist. Die Schauspieler auf der Bühne werden von live gespielter Renaissance-Musik Claudio Monteverdis und Clément Janequins sowie von einer Theatergruppe aus Menschen mit Down-Syndrom begleitet.
François Villon gilt bis heute als der bedeutendste Schriftsteller Frankreichs des 15. Jahrhunderts. Seine wortgewaltigen, farbigen und eindringlichen Balladen schöpfen aus seinem abenteuerlichen Leben als Scholar, Vagabund und Krimineller und zeichnen ein pointiertes Bild der Gesellschaft des Hochmittelalters. In seinem parodistischen Hauptwerk "Das große Testament" greift Villon mit ironisch leichtem Ton die Pariser Honoratioren seiner Zeit an, macht aber auch Themen wie Liebe, Hoffnung, Hass und Tod zum Gegenstand seiner Betrachtung, die in ihrer Zeitlosigkeit bis heute Gültigkeit für sich beanspruchen kann.
Das Triptychon "Der Garten der Lüste" des niederländischen Renaissancemalers Hieronymus Bosch besteht im Original aus vier Bildern auf einer aufklappbaren Tafel. Die beiden Außenflügel zeigen im zugeklappten Zustand die Welt am dritten Tage der Schöpfung. Der linke Innenflügel bildet den Garten von Eden ab. Die Mitteltafel kreiert ein Bild des Paradieses oder Gottes neuer Welt am Ende der Zeit, das von einem sowohl fried- wie auch lustvollen Zusammenleben von Mensch und Tier geprägt ist. Im krassen Gegensatz dazu steht der rechte Außenflügel, auf dem Bosch die Schrecken der Hölle verewigt hat. Alle drei Bilder sind eine detailreiche und fantasievolle Mischung weltlicher Elemente, biblischer Motive und bizarrer Eigenkreationen des Künstlers selbst gepaart mit einer ironischen Note.
SILESIA SONANS ON TOUR ist ein musikalisches Festival in Jelenia Góra, das die klassische Musik vermitteln sowie junge Menschen und Künstler*innen im Grenzgebiet über Musik und Theater zusammen bringen und fördern soll. Damit führt das Festival die deutsche Vorkriegstradition weiter, Kulturfeste im schönsten Sakralbau der Region, der Gnadenkirche in Jelenia Góra zu veranstalten. Im Rahmen des Festivals werden Wettbewerbe für junge Musiker und Ensembles im Bereich klassischer Musik sowie deutsch-polnische Orchester- und Theaterworkshops für Jugendliche veranstaltet. Höhepunkt sind die Konzerte und Musiktheatervorstellungen von Künstlern aus Polen und Deutschland.
Das polnische Gastspiel findet im Rahmen des deutsch-polnischen Projektes "Zusammen in die Zukunft" statt, das vom Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, dem Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau und dem Kulturzentrum in Jelenia Góra/Polen, organisiert wird. Die Darbietung ist Teil des Festivals "Silesia Sonans" und wird gefördert durch die Europäische Union aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Programms der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Polen-Sachsen 2014–2020.