ResponsiveHelper
 

Candide oder der Optimismus

Schauspiel nach Voltaire
Samstag16.05.
  • 19:30 Uhr
  • Dauer: ca. 1 Stunde 40 Minuten ohne Pause
  • Apollo Görlitz
  • Schauspiel
  • iCalendar

Im Schloss eines Barons in Westfalen lebt Candide, unehelicher Sohn der Schwester des Barons. Er wird unterrichtet von Pangloss, einem unverbesserlichen Prediger des Optimismus. Als Candide in einer „verfänglichen Lage“ mit Kunigunde, der Tochter des Barons, erwischt wird, jagt der Baron ihn aus dem Schloss. In der Folge erlebt Candide eine Odyssee über mehrere Kontinente: Er übersteht Krieg, Naturkatastrophen und Sklaverei und erlebt schmerzlich, wie es tatsächlich um die Welt bestellt ist. Immer wieder begegnet er dabei Pangloss, der auch in widrigsten Umständen nicht vom Glauben, in der „besten aller möglichen Welten“ zu leben, abrückt.

In seiner satirischen Novelle Candide wandte sich Voltaire 1759 vor allem gegen den Philosophen Gottlieb Wilhelm Leibniz, dessen optimistische Weltanschauung er Kapitel für Kapitel widerlegt. Wie aktuell dieser Candide heute ist und was es heißt, angesichts von Kriegen, Brutalität, Rassismus, Rollbacks in Gleichberechtigung und Inklusion optimistisch zu sein – damit wird sich Mark Zurmühles Inszenierung beschäftigen. Wie schafft es der einzelne Mensch, in einer solchen Welt glücklich zu werden? Was ist Glück eigentlich? Und wer ist der Mensch überhaupt? – Das Zentrum der Suche wird sein, Antworten zu finden auf die Fragen: Wer bin ich? Wer könnte ich sein? – Mark Zurmühle sagt dazu: „In der Welt, wie sie jetzt gerade ist (und offensichtlich bereits zu Voltaires Zeiten war), ist es für mich am heilsamsten, wenn das Theater Mut machen, Verständnis erzeugen kann für ,Andersartigkeit‘ und, entgegen aller Wirklichkeiten, immer wieder Schauspiel nach Voltaire Utopien formuliert.“
Wir danken ganz herzlich dem Zdrojowy Teatr Animacji w Jeleniej Górze im. Bogdana Nauki für das Ausleihen der Puppe.
Besetzung
Regie
Mark Zurmühle

Ausstattung
Eleonore Bircher

Foto Installation
Aaron Bircher

Dramaturgie
Sabine Bahnsen
Regieassistenz
Paula GehringMerlin-Felice Gläsner

Inspizienz
Estella Probst


Soufflage
Paula GehringMerlin-Felice Gläsner
Bewertungen & Kommentare
Danke dem Team des GHT für "Candide oder der Optimismus", das zu Beginn der Spielzeit in der Studiobühne des GHT Zittau aufgeführt wurde. Der erfahrene Theaterregisseur Mark Zurmühle hat das inhalts- und personenreiche philosophische Lehrstück von Voltaire durch Huxleys Zukunftsvisionen ergänzt und somit eine weitere Handlungsebene geschaffen. Mit minimalen Mitteln werden grundlegende Themen der Menschheit in einem Parforceritt durch Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart verhandelt. Der jugendliche Held wird auf der Suche nach der "besten aller Welten" durch die Tiefen des realen Lebens geführt und mit den Abgründen menschlichen Handelns konfrontiert. Sehenswert ist, wie die drei Akteure (und eine Puppe) die fast 30 Figuren des Romans sichtbar machen. Wie man die anfangs dem Publikum gestellte Frage, ob man Optimist oder Pessimist ist, beantwortet, ist angesichts multipler Krisen keine leichte Entscheidung. Mut macht, dass der satirische Blick auf Unsägliches auch Humor zulässt. Die Vorbereitung durch die öffentliche Probe und die Einführung der Dramaturgin waren hilfreich. Der über 250 Jahre alte Stoff ist hochaktuell, im Januar wird ein anderes Stück zu Voltaires Roman im Staatsschauspiel Dresden Premiere haben. Die komische Oper „Candide“ von L. Bernstein war kürzlich konzertant in der Semperoper zu erleben.
Ihr Kommentar: